Ein Schäufelchen Sand noch und der Eimer ist voll. Mit einem beherzten Schwung stürzt Emma Münzer ihn um und schon ist der Sandkuchen fertig. Wobei – nicht ganz – der Zweijährige, mit dem sie ihn gebacken hat, verziert den Kuchen noch mit Puderzucker aus Sand und begutachtet dann zufrieden das Gemeinschaftswerk.
Dass die 16-jährige Schülerin am letzten Dienstag vor den Sommerferien im Sandkasten unserer Kita Prisma und nicht im Klassenzimmer sitzt, kommt nicht von ungefähr. Für das Projekt "genialsozial – Deine Arbeit gegen Armut" der Sächsischen Jugendstiftung tauscht sie die Schulbank für einen Tag gegen einen Job. Den erarbeiteten Lohn spenden die Schülerinnen und Schüler anschließend gemeinsam für soziale Projekte.
In den Beruf reinschnuppern
Emma Münzer unterstützt das Team der Kita Prisma schon zum zweiten Mal in diesem Rahmen. „Ich kann mir gut vorstellen, später mit Kindern zu arbeiten, weiß aber noch nicht genau in welchem Bereich – ob eher im Kindergarten oder in der Schule“, sagt sie. Deshalb ist „genialsozial“ eine gute Gelegenheit, in den Beruf der Erzieherin hineinzuschnuppern und das macht sie an diesem Tag seit 7 Uhr morgens in der Kinderkrippe.
„Ich habe heute früh beim Frühstück mitgeholfen und bleibe bis zum Mittagsschlaf“, erzählt die Schülerin. Gerade sitzt sie am Tisch und puzzelt mit zwei Kindern bereits zum vierten Mal dasselbe Puzzle. Geduldig unterstützt sie die Kleinen bei der Suche nach dem richtigen Teil, hilft beim Einsetzen, wenn die Feinmotorik noch nicht richtig mitspielen will oder schlichtet, wenn es zum Streit um ein Teil kommt.
Beim anschließenden Spielen im Außenbereich wird es im Sandkasten, mit den Kinderfahrzeugen, der Rutsche und bunter Straßenmalkreide ebenso wenig langweilig. Emma Münzers Fazit zu diesem turbulenten Tag fällt positiv aus. „Es macht Spaß, aber es ist auch ganz schön viel los. Ich könnte mir durchaus vorstellen, noch mal für ‚genialsozial‘ hierherzukommen“, sagt sie und lacht.