Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni fordert Susanna Karawanskij, Präsidentin der Volkssolidarität, Kinder und Jugendliche endlich als eigenständige Rechtssubjekte anzuerkennen.
"Die eineinhalb Jahre mit der Corona-Pandemie in Deutschland haben besonders im Leben der über 13 Millionen Minderjährigen und ihrer Familien tiefe Spuren hinterlassen. Eineinhalb Jahre sind für einen Jugendlichen, ebenso wie für Grundschul- oder Kindergartenkinder eine hochsensible Zeit, in der entscheidende Entwicklungsschritte durchlaufen, wichtige Lernprozesse verankert und grundlegende Erfahrungen gemacht werden", mahnt die Präsidentin. "Welche Auswirkungen die teilweise monatelangen Trennung von Großeltern, Freund*innen, Erzieher*innen und Lehrer*innen sowie die fehlende Bildung in der Gemeinschaft und Förderung besonders für die vulnerabelsten jungen Menschen haben werden, können wir derzeit nur erahnen."
Erste Untersuchungsergebnisse über Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf Kinder deuten beispielsweise bei Kleinkindern auf eine erhöhte emotionale Labilität, mehr Rückzug und schlechteren Schlaf. Mehr als ein Fünftel aller Eltern berichtet in Befragungen von einem konflikthaltigen und chaotischen Familienklima. Die aktuell vorgestellte Kriminalstatistik belegt eine deutliche Erhöhung der Misshandlungen und sogar Tötungen an Kindern im Jahr 2020. Die Spannbreite, wie Kinder die Lockdowns und das Home-Schooling überstanden haben, ist immens. "Der Kinderschutz wurde und wird während der Krise mit fatalen Folgen vernachlässigt. Von Bildungsgerechtigkeit kann nun erst recht keine Rede mehr sein", beklagt Susanne Karawanskij. "Viele junge Menschen brauchen neue Perspektiven, die ihnen in den vergangenen Monaten verloren gegangen sind."
Die Präsidentin der Volkssolidarität fordert deshalb nachdrücklich: "Wir brauchen endlich eine Politik, die bis auf die Bundesebene die Rechte und das Wohl von Kindern und Jugendlichen durchweg und konsequent vorrangig berücksichtigt und ohne Umschweife anerkennt, welchen Stellenwert junge Menschen für die Stabilität und die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft haben. Dieses Ziel sollten wir uns gerade am Internationalen Kindertag einmal mehr vor Augen führen und folgerichtig danach handeln."
Mit ihren rund 400 Kindertagesstätten und Horten, mehr als 200 Angeboten der Hilfen zur Erziehung, der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugend- und Schulsozialarbeit setzt sich die Volkssolidarität vor allem in Ostdeutschland tagtäglich für die Belange von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien ein.