In einem zweifach durchgeführten Tagesseminar zum Thema „Gesprächsführung für Führungskräfte“ wurden insgesamt 18 Mitarbeitende aus unserem Fachbereich Soziale Dienste geschult, um die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden und Leitungskräften im stressigen Pflegealltag zu verbessern. Mit dabei waren Heimleitungen, Pflegedienstleitungen, Küchen- und Wohnbereichsleitungen aus den Altenpflegeheimen „Sonnenschein“ und „An den Gärten“, dem Ambulanten Dienst, der Tagespflege und Hauswirtschaft sowie Fachbereichsmitarbeitende aus der Geschäftsstelle der Volkssolidarität Leipzig.
Im Seminar, durchgeführt von Pohler Consulting, vertieften unsere Leitungskräfte ihr Wissen darüber, wie Gespräche professionell vorbereitet, sicher geführt und analysiert werden. Sie lernten unter anderem Selbst- und Fremdbild abzugleichen, auf verschiedene Arten Fragen zu stellen und sich auf ihre Gesprächspartner einzustellen, indem sie zum Beispiel aktiv zuhören.
„Präzise formulieren und Gesagtes schriftlich festhalten“
„Es kam noch einmal deutlich heraus, wie wichtig es ist, Informationen klar und verständlich zu äußern und auch schriftlich festzuhalten“, sagt Anita Fleischer, Pflegedienstleiterin der Sozialstation Alt-West. „Zudem wurde mir bewusst, dass das Gesagte oft anders interpretiert wird, als beabsichtigt und wie entscheidend es ist, präzise zu formulieren.“ Ihr Kollege Marco Zaspel, Küchenleiter im Altenpflegeheim „Sonnenschein“, ergänzt: „Mir hat die Schulung verdeutlicht, dass ich meine Gespräche wesentlich offener führen kann. Und ich wurde sensibilisiert für Wörter, die ich vermeiden sollte, auch wenn es schwer ist, sie nach so vielen Jahren abzulegen.“
In der Weiterbildung wurde theoretisches Wissen anhand von Fallbeispielen vermittelt, viel diskutiert und Praktisches anhand von Rollenspielen geübt. „Die Herausforderung liegt nun darin, das Gelernte im sehr vollen Berufsalltag umzusetzen. Insbesondere muss ich zusehen, wie ich es schaffe, in Gesprächen mit Mitarbeitenden selbst ruhig zu bleiben und eine entspannte Atmosphäre zu erzeugen“, fasst Anita Fleischer zusammen. „Das ist auch für mich eine große Aufgabe“, stimmt Marco Zaspel zu. Er freut sich, dass sein Wunschbuch positives Feedback erhalten hat. „Das ist ein gutes Instrument, mit dem meine Mitarbeitenden zwei Wünsche bezüglich freier Tage im Monat äußern können.“
Regelungen rund um das Gespräch mit Mitarbeitenden
Im Nachgang des Seminars wird eine Qualitätsmanagement-Vorlage erarbeitet, die verschiedene Aspekte rund um das Mitarbeitendengespräch regelt. Dazu gehören unter anderem Rahmenbedingungen, inhaltliche Vorbereitung, Schaffen einer ungestörten Gesprächsatmosphäre, Feedbackprozesse, Zielsetzung sowie Hinweise zur Vorbereitung und Gestaltung der Gespräche.
Die Weiterbildung ist Teil des Projekts „GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf“ für stationäre und ambulante Einrichtungen der Langzeitpflege. Das Projekt konzentriert sich darauf, Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen, die die Arbeitsbelastung verringern und flexible Arbeitsmodelle ermöglichen. Ziel ist es, Pflegekräften mehr Möglichkeiten zu bieten, ihre beruflichen Verpflichtungen mit ihren persönlichen und familiären Bedürfnissen in Einklang zu bringen.