Die Corona-Pandemie stellt die Menschen vor neue Herausforderungen, die ohne Beispiel sind. In Leipzig und andernorts bringt die Krise neue soziale Initiativen, wie die „Leipziger Gabenzäune“ für Wohnungslose, hervor und Nachbarschaftshilfe wird wieder groß geschrieben. Vielfältige, ehrenamtlich getragene Initiativen setzen sich für das soziale Miteinander ein.
Auch unsere sozialen Einrichtungen meistern die Situation, nicht zuletzt durch das engagierte Mitwirken ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Es kann nicht hoch genug geschätzt werden, wenn wir uns in dieser Krise hundertprozentig auf unsere Mitarbeitenden in allen Bereichen verlassen können“, sagt Geschäftsführerin Christine Manz im Namen des Vorstandes unseres Stadtverbandes, bei dem rund 700 Menschen beschäftigt sind.
In den stationären Pflegeeinrichtungen, die unser Stadtverband der Volkssolidarität in Lindenau betreibt, versuchen die Pflegenden gemeinsam mit den Betreuungsteams, den Alltag für die Bewohnerinnen und Bewohner so normal wie möglich stattfinden zu lassen. Schutzmaßnahmen und strenge Hygienevorschriften haben oberste Priorität, auch wenn das Besuchsverbot in den beiden Heimen alle Beteiligten schmerzt. „Es geht nicht anders“, verstärkt Christine Manz die Notwendigkeit.
In der häuslichen Versorgung kümmert sich unser Team darum, dass die Klienten professionell weiterversorgt werden können. Zum Klienten- und Mitarbeiterschutz wird allerdings sorgsam, gemeinsam mit den älteren Menschen und ihren Angehörigen, abgestimmt, welche Leistungen gegebenenfalls entfallen können. „Die notwendige Behandlungspflege, wie Medikamentengabe oder das Wechseln von Verbänden, erfüllen wir selbstverständlich“, so Christine Manz. Auch die hauswirtschaftliche Versorgung, beispielsweise das Erledigen von Einkäufen, das derzeit besonders gefragt sei, läuft wie gewohnt weiter. Allerdings sind die Möglichkeiten begrenzt und neue Klienten können derzeit oftmals nicht aufgenommen werden. „Wichtig ist, auch agieren zu können, wenn die Beschäftigten plötzlich erkranken oder sich um die Kinderbetreuung kümmern müssen“, erklärt die Geschäftsführerin.
Apropos Kinderbetreuung: In allen 14 Kindertagesstätten der Volkssolidarität Leipzig findet die Notbetreuung in kleinen Gruppen statt. Hier und im TABALUGA Kinderheim kümmern sich die Erzieherinnen und Erzieher darum, dass den Kindern der Corona-Alltag so normal möglich gestaltet wird, auch wenn Ausflüge derzeit nicht realisierbar sind. „Auch hier agieren unsere Beschäftigten umsichtig und liebevoll“, so Christine Manz.
Nichtzuletzt fördert diese Corona-Zeit kreative Ideen zutage. Die pädagogischen Fachkräfte entwickeln Bastelanleitungen für die Kinderbetreuung zu Hause, Kolleginnen aus der offenen Seniorenarbeit geben unter der Überschrift „Gemeinsam daheim“ Tipps und Beschäftigungsvorschläge für daheim, da die Älteren die Seniorenbegegnungsstätten derzeit nicht aufsuchen können. Ferner werden Aufrufe, Grußkarten für ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen, deren Kontakte nach außen eingeschränkt sind, zu gestalten, gestartet. Es sind die kleinen Aktionen, die das soziale Miteinander in der Krise stärken.
Neu bei der Volkssolidarität ist zudem das Corona-Kontakttelefon „Gemeinsam statt einsam“, welches durch ehrenamtliche Helfer angeboten wird. Seniorinnen und Senioren können sich bei der Volkssolidarität melden, wenn sie am Telefon mit einem Ehrenamtlichen über Alltägliches, aktuelle Sorgen und Nöte, sprechen möchten. Interessiere melden sich Montag, Donnerstag oder Freitag zwischen 10 und 14 Uhr telefonisch in der Stadtgeschäftsstelle: 0341 35055–114. Von hier aus werden die Ehrenamtlichen mit den Interessenten vermittelt.
Beitragsillustration: Uwe Schürmann
Geschenkideen von Uwe Schürmann in der Coronakrise www.ballbirds.de