Es ist der heißeste Tag der Woche und dennoch herrscht im Seniorenbüro Süd in der Prinz-Eugen-Straße 1 ein großer Andrang. Mittendrin: Ein Mann im leuchtend roten T‑Shirt, der heute seine Ausstellungseröffnung „Connewitz in Bildern“ feiert. Der Leipziger Fotograf Thomas Düntsch ist bereits da und wird von einigen Besucherinnen und Besuchern begrüßt. Sie alle warten mit Spannung darauf, seine Fotos zu bewundern.
Noch erfüllt ein geschäftiges Summen und Plappern den großen Veranstaltungsraum. Als ein großer schlanker Mann zum Stehtisch in der hinteren Ecke geht und das Mikrofon ergreift, wird es allmählich still. Er stellt sich als Freund des Künstlers vor und hält eine kleine und sehr persönliche Ansprache zur Vernissage. So hebt er beispielsweise das Gespür des Fotografen für Details hervor, die nicht immer gleich ins Auge fallen.
Beim Blick auf die Fotos von Thomas Düntsch wird schnell klar, was damit gemeint ist. Im Mikrokosmos am Kreuz Connewitz hat er allerlei Kuriositäten und Kleinigkeiten mit der Kamera eingefangen. Da ist zum Beispiel ein rot lackierter Mülleimer, der mit scharfen Zähnen bewaffnet ist. Eine kleine Meise sitzt auf Stromkabeln, die aus einer Wand ragen und hebt sich kaum vom dunklen Hintergrund ab.
Thomas Düntschs Fotos fangen die Gegensätze des Stadtteils Connewitz ein. Die Werbetafel einer Supermarktkette mit einem wartenden Hund davor ist ebenso zu sehen, wie leere Abbruchhäuser. Manche dieser gezeigten Häuser stehen längst nicht mehr, denn die Werke stammen insgesamt aus zehn Jahren Fotoarbeit. Einige der Besucherinnen und Besucher erinnern sich dennoch an sie.
Entstanden ist die Ausstellung auf Eigeninitiative des Künstlers. Er ist dazu auf das Seniorenbüro Süd der Leipziger Volkssolidarität zugegangen und hat eine Mappe mit seinen Bildern vorgelegt. Die Bilder bringen Abwechslung in den großen Veranstaltungsraum und die Ausstellung ist weiterhin für interessierte Besucherinnen und Besucher während der regulären Öffnungszeiten des Seniorenbüros Süd zu sehen.