Als 15 Schülerinnen und Schüler den Seniorentreff Süd betreten, schwingt Freude gepaart mit einem mehrfachen fröhlichen „Hallo“ durch den Raum. Teilweise wird ein freundschaftlicher Faustgruß mit den dortigen Seniorinnen und Senioren durchgeführt und gefragt: „Na, wie geht’s?“. Es ist Freitag, kurz nach 9 Uhr, und Kinder der ersten bis vierten Klasse der Freien Regenbogenschule Leipzig nehmen am offenen Treff für Jung & Alt unter dem Motto „Junge Hüpfer treffen alte Hasen“ teil. Heute findet der dritte Termin statt.
Die Idee zum Treff ist im Rahmen des „FREI DAY“ in der Freien Regenbogenschule entstanden. FREI DAY heißt, freitags ist Projekttag, den die Schülerinnen und Schüler selbstständig ausgestalten können. Ihr Wunsch war es, ältere Menschen zu treffen. Über die Lehrerschaft entstand der Kontakt zum Seniorenbüro Süd.
Heitere Stimmung und spontane Aktivitäten
Noch beim Ankommen fragt Jasmin den Senior Wilfried Walther, ob er „wieder dieses Klips-Spiel mithat“. Der antwortet lächelnd: „Die Flöhe habe ich mit.“ Daraufhin fragt ein Mitschüler: „Wer hat Flöhe?“. Das Gelächter ist groß, die Stimmung heiter. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde am großen Tisch, formen sich schnell drei Gruppen. Eine Handvoll Kinder spielt mit Wilfried Walther das Geschicklichkeitsspiel „Flohhüpfen“. Drei Kinder schnitzen mit Sung-Ai Kim aus Äpfeln dekorative Figuren und fünf Kinder schließen sich Jürgen Rudolph und dem Schachspiel an.
„Wenn die Schülerinnen und Schüler bei uns sind, entsteht eine schöne Dynamik“, erzählt Julia Koslowski, Leiterin des Seniorenbüros Süd. „Die gemeinsamen Aktivitäten ergeben sich spontan, nach Lust und Laune der Kinder. Heute werden eben Äpfel geschnitzt und Flöhe hüpfen. Letztes Mal haben sie viel gesungen, Klavier gespielt und Servietten gefaltet.“
Die Treffen sind ein Muss
Nina und Jasmin haben für heute ein kleines Konzert vorbereitet. Als die beiden Mädchen auf der Gitarre und am Klavier loslegen, hören alle anderen mit ihren Tätigkeiten auf. Sie lauschen und spenden viel Beifall nach dem Auftritt. „Für die Kinder ist das Treffen ein Mehrgewinn. Sie freuen sich sehr darauf. Und auch für mich ist es ein wirklich schöner Termin“, sagt der begleitende Lehrer Stefan Wacker. Auch Wilfried Walther ist gerührt. „So eine angenehme Kinderschar, so aufmerksam und höflich. Für mich sind die Treffen ein Muss.“
Nach knapp anderthalb Stunden ist es Zeit zu gehen. Aber nicht ohne eine Abschlussrunde am großen Tisch. Stefan Wacker fragt: „Hat es euch gefallen?“ Und alle rufen im Chor: „Ja!“. Auf die Frage, ob die Kinder noch einmal herkommen wollen, schallt ein zweites lautes „Ja“ durch den Raum. Der nächste Termin soll im Herbst stattfinden. Für heute heißt es erstmal Abschied nehmen, mit lieben Worten und Gesten.